Letzte Aktualisierung: 29.01.2024

Hirntumoren und Hirnmetastasen



Diagnose und Therapie

Hirntumoren werden zunehmend häufig erkannt und sind zumeist schwerwiegende und in ihrer Art sehr unterschiedliche Tumoren. Im CIO bieten wir Ihnen eine umfassende Behandlung und Betreuung.

Behandlung von Hirntumoren im CIO

Nähere Informationen zur Behandlung von Hirntumoren im CIO (inkl. Sprechstunden und Kontakte) finden Sie auf den lokalen Webseiten der Standorte:

Aachen Bonn Köln Düsseldorf

Mögliche Symptome eines Hirntumors sind:

  • Wesens- und Persönlichkeitsveränderungen
  • neurologische Störungen
  • Hirndruckzeichen wie Kopfschmerzen in Verbindung mit Übelkeit
  • epileptische Anfälle

Bei den Tumoren im Gehirn unterscheidet man zwischen primären Hirntumoren und so genannten Hirnmetastasen. Primäre Hirntumoren entstehen direkt im Gehirn und umfassen u.a. Glioblastome, Astrozytome und Oligodendrogliome verschiedener Malignitätsgrade. Hirnmetastasen sind Tochtergeschwulste von Urpsrungstumoren anderer Organe, die über den Blutweg in das Gehirn gestreut haben. Diese Tochtergeschwulste im Gehirn treten bei ca. 40 Prozent aller Krebspatienten auf und sind besonders häufig bei Patienten/innen mit Karzinomen der Lunge, der Brust oder der Niere sowie dem schwarzen Hautkrebs. Für eine korrekte Diagnose und vor allem adäquate Therapie eines Hirntumors ist die Zusammenarbeit vieler Fachdisziplinen erforderlich.

Behandlung im CIO

Im ersten Gespräch mit den behandelnden Ärzten wird zunächst überprüft, ob alle wichtigen Informationen und Befunde vorliegen und – falls nicht – werden entsprechende Untersuchungen veranlasst. Die Patienten im CIO haben Zugang zu den modernsten technischen Geräten, die zur Diagnose und Therapie ihrer Erkrankung benötigt werden. 

Um festzustellen, ob es sich wirklich um einen Hirntumor handelt und wo er lokalisiert, wird eine Magnetresonanztomographie (MRT) vom Kopf des Patienten gemacht. Das MRT (auch: Kernspintomografie) ist ein bildgebendes Verfahren.

Sobald alle Befunde vorliegen, entscheiden Experten aus den Fachdisziplinen Neurochirurgie, Neurologie, Neuropathologie, Neuroradiologie, internistische Onkologie, Palliativmedizin sowie Strahlentherapie und Stereotaxie in den regelmäßig stattfindenden Tumorboards gemeinsam, um welche Art des Hirntumors es sich genau handelt und wie weit er fortgeschritten ist. Sie stimmen anschließend ein auf den Patienten zugeschnittenes Behandlungskonzept nach dem aktuellsten Stand der Wissenschaft ab.

Neuroonkologie im CIO: Diagnostik und Therapie auf dem neuesten Stand

Die Neuroonkologie ist eine neuere Fachrichtung an der Schnittstelle zwischen Neurologie, Neurochirurgie, Neuropathologie, Stereotaxie, Strahlentherapie und Internistische Onkologie. Ihr Ziel ist die optimale interdisziplinäre Behandlung aller Patienten mit Hirntumoren nach aktuellen nationalen und internationalen Diagnose- und Behandlungsrichtlinien sowie neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Die Diagnostik von Tumoren des Nervensystems erfolgt dabei grundsätzlich anhand der aktuellen Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahr 2016 und umfasst neben mikroskopisch nachweisbaren feingeweblichen Merkmalen des Tumorgewebes insbesondere auch moderne molekulare Diagnostikverfahren, die eine ganz genaue Diagnosestellung und individuelle Vorhersage des Ansprechens auf bestimmte Behandlungsverfahren und der Prognose erlauben. Die CIO-Standorte Bonn und Düsseldorf leiten gemeinsam das Hirntumorreferenzzentrum der Deutschen Gesellschaft für Neuropathologie und Neuroanatomie (DGNN).

Die neuroonkologische Forschung gehört zu den wissenschaftlichen Schwerpunkten im CIO - speziell die  translationale Neuroonkologie. Das umfangreiche neuroonkologische Forschungsprogramm verfolgt dabei das übergeordnete Ziel, neue, personalisierte Diagnostik- und Behandlungsansätze zu entwickeln und das Verständnis über das Ansprechen auf bestimmte Behandlungen sowie über die Entwicklung einer möglichen Therapieresistenz zu verbessern. Neben den Forschungsarbeiten im Labor werden dazu große klinische Studien zur Verbesserung der Behandlung von Patienten mit Glioblastom oder Hirnmetastasen durchgeführt.

Standard Operating Procedures: Eigene Leitlinien sichern die Qualität der Behandlung

In ihren Entscheidungen orientieren sich die CIO-Experten an den interdisziplinären Leitlinien zur Diagnostik und Therapie der unterschiedlichen Hirntumorarten. Die Spezialisten des CIO haben dabei sowohl an der Erstellung der nationalen als auch der internationalen europäischen Leitlinien aktiv mitgewirkt. Darüber hinaus gibt es im CIO zu fast allen Krebserkrankungen von den interdisziplinären onkologischen Projektgruppen (IOPs) eigene Behandlungsleitlinien (SOPs). Die IOP Hirntumoren und Hirnmetastasen hat eine SOP Hirntumoren (Glioblastom, Gliome, prim. Non-Hodgkin-Lymphome) sowie eine SOP Hirnmetastasen erarbeitet und passt diese regelmäßig an die neuesten Forschungsergebnisse sowie die Gegebenheiten an den CIO-Standorten an.

Zertifizierte Qualität

Die neuroonkologischen Tumorzentren im CIO sind von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert. Sie bieten den Patienten ein breites und innovatives Behandlungsspektrum über alle Phasen der Erkrankung.

Die häufigsten Hirntumoren sind:

  • Meningeome
  • Metastasen
  • Gliome
  • Primäre ZNS-Lymphome
  • Medulloblastom

Ausführliche Informationen zu den unterschiedlichen Hirntumorarten bietet die
Deutsche Hirntumorhilfe.

Um welchen Hirntumor handelt es sich?

Hirntumor ist nicht gleich Hirntumor. Die Ärzte im CIO müssen nicht nur unterscheiden, ob es sich um einen primären Hirntumor oder ein Tochtergeschwulst einer anderen Krebserkrankung handelt: Die primären Hirntumoren unterscheiden sich außerdem anhand ihrer Verortung und der zelltypischen Eigenschaften. Je nach Ort und Wachstumsgeschwindigkeit des Hirntumors weisen die betroffenen Patienten oft Symptome wie Kopfschmerzen, Wesensveränderungen, epileptische Anfälle oder neurologische Probleme wie Lähmungen, Sprachstörungen oder Hinnervenausfälle auf.

Ein Meningeom ist ein Hirntumor, der in den meisten Fällen gutartig ist und nur langsam wächst. Die meisten Patienten erkranken zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr. Meistens können Meningeome vollständig operativ entfernt werden.

Bösartige Tumore im Körper bilden häufig Tochtergeschwülste (Metastasen) aus. Im Gehirn zählen so genannte Hirnmetastasen zu den am häufigsten auftretenden bösartigen Tumoren. Oft führt Lungenkrebs, Brustkrebs, ein Nierenzellkarzinom oder ein bösartiges Melanom zur Ausbildung einer Tochtergeschwulst im Gehirn.

Gliome sind so genannte hirneigene Tumoren, die man - je nach Zelltypus - in Astrozytome, Oligodendrogliome und Ependymome unterscheidet. Die günstige Eigenschaft dieser Tumoren ist ihre Begrenzung auf das Zentralnervensystem. Daher streuen diese Tumoren im Regelfall keine Tochtergeschwulste (Metastasen). Ein Nachteil ist allerdings die hohe Bewegungsaktivität der Tumorzellen innerhalb des Hirngewebes (Invasion) und das damit verbundene Eindringen der Tumorzellen in das gesunde Gewebe. Deswegen ist es bei vielen Patienten nicht möglich, ein Gliom mit einer Operation vollständig zu entfernen. Eine Nachbehandlung, zum Beispiel mit einer Strahlen- oder Chemotherapie, wird in diesen Fällen nötig. Je vollständiger der Tumor aus dem gesunden Gewebe entfernt werden kann, desto wahrscheinlicher ist eine erfolgreiche Therapie.

Primäre Lymphome des Zentralnervensystems (ZNS) sind in den meisten Fällen aggressive B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphome. Zur Sicherung der Diagnose eines ZNS-Lymphoms muss eine Gewebeprobe entnommen werden. Außerdem müssen alle Patienten mit Verdacht auf ZNS-Lymphom auf HIV getestet werden, da das Erkrankungsrisiko für diese Art der Lymphome bei HIV-Infizierten um ein Vielfaches höher ist. Behandelt werden primäre ZNS-Lymphome im CIO mit einer speziellen Polychemotherapie ohne ergänzende Strahlentherapie. Mit zunehmendem Alter sinkt Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Behandlung. Die Heilungschancen bei Patienten unter 65 Jahren sind gut.

Medulloblastome sind seltene bösartige Tumore des Kleinhirns, welche aber bei konsequenter Behandlung eine sehr gute Prognose haben können. Meistens treten sie im Kindesalter auf. Erfahren Sie mehr über unsere Kinderonkologie.

Unsere Ziele bei der Behandlung von Patienten mit Hirntumoren:

  • Eine optimale, interdisziplinär mit unseren Partnern im CIO und unseren Zuweisern abgestimmte Behandlung unserer Patienten auf der Basis der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse
  • Eine umfassende menschliche Betreuung unserer schwerkranken Patienten in enger Abstimmung mit dem Zentrum für Palliativmedizin
  • Die Verbesserung der Prognose von Patienten mit Hirntumoren durch die Entwicklung personalisierter Therapieansätze und die Evaluation dieser in klinischen Studien

Supportive Maßnahmen

Allen schwer erkrankten Patientinnen und ihren Angehörigen ermöglichen wir grundsätzlich die Mitbetreuung durch die Palliativmedizin. Diese kann parallel zur therapeutischen Behandlung stattfinden. Unsere Erfahrungen mit diesem Modell der frühen palliativen Intervention sind durchweg positiv.

Unser ganzheitlicher Behandlungsansatz spiegelt sich auch in dem umfangreichen Behandlungsangebot aus dem Bereich der Psychoonkologie wider.

Darüber hinaus stellen wir folgende Angebote bereit:


  • Ausführliche Informationen zum Thema Hautkrebs (inkl. der "Blauen Ratgeber") finden Sie bei der Deutschen Krebshilfe.
  • Eine eigene Patientenleitlinie zum Thema Melanom wurde vom "Leitlinienprogramm Onkologie" entwickelt - darin werden in patientengerechter Sprache angemessene Vorgehensweisen bei ausgewählten onkologischen Erkrankungen beschrieben. Das Programm ist eine Initiative der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V., der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. und der Deutschen Krebshilfe e.V.
  • In ihrem Onko-Internetportal stellt die Deutsche Krebsgesellschaft Basis-Informationen für Patienten zu einem Großteil aller Krebserkrankungen bereit.
  • Auch der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums stellt umfangreiches Material zur Verfügung. Darüber hinaus besteht hier die schnelle Möglichkeit, telefonisch (von 8 bis 20 Uhr) oder per Mail unverbindlich Fragen an ein Expertenteam zu stellen.
  • Das INFONETZ KREBS ist ein Beratungsangebot für Erkrankte, Angehörige oder Freunde. Ein Team der Deutschen Krebshilfe, der Deutsche Krebsgesellschaft und der Stiftung Deutsche Leukämie- Lymphom-Hilfe beantwortet in allen Phasen der Erkrankung persönliche Fragen nach dem aktuellen Stand von Medizin und Wissenschaft. Sie vermitteln auch themenbezogene Anlaufstellen.
  • Auf der Website von Patienten-Information.de informieren die Bundesärztekammer und die Kassenärztliche Vereinigung einfach und verständlich über Erkrankungen oder andere wichtige Gesundheitsthemen.

Nationale und regionale Selbsthilfeorganisationen

Deutsche Hirntumorhilfe e.V.
Karl-Heine-Str. 27
04229 Leipzig
Telefon  +49 (0) 341 - 590 93 96
info@hirntumorhilfe.de
www.hirnturmorhilfe.de

Lokale Selbsthilfegruppen

Auf den Webseiten der CIO Standorte finden Sie Informationen zu lokalen Selbsthilfegruppen: